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150 Jahre Rupp-Bräu

Bereits seit fünf Generationen ist die Familie Rupp in Lauenau ansässig, im Jahr 2011 feierten wir das 150jährige Bestehen unseres Unternehmens. Es wurde in dieser langen Zeit stets ein hervorragendes Bier gebraut und Gäste im zur Brauerei gehörenden Gastronomiebetrieb „Felsenkeller“ bewirtet – und so soll es auch in Zukunft sein.
Auf dieser Seite widmen wir uns ausführlich der Geschichte der Familie Rupp in Lauenau und natürlich der Entwicklung unseres Unternehmens seit 1861.

 

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Sebastian Rupp

* 12. 3. 1829, † 16. 11. 1886
Inhaber 1861-1886

 

1. Generation: Louise und Sebastian Rupp

1851-1861: Auf Wanderschaft – von Eitensheim nach Lauenau
Laut Aufzeichnungen in seinem Wanderbuch begab sich am 13. Januar 1851 der Brauergeselle Sebastian Rupp aus Eitensheim auf die Wanderschaft.
Erstes Ziel der Wanderschaft war München. Es folgen dann Rosenheim, Berchtesgaden, Wasserburg am Inn, Augsburg, Nördlingen, Rothenburg o.d. Tauber und weitere Orte in Bayern. Im Jahr 1852 gelangte Sebastian Rupp über Frankfurt am Main nach Norddeutschland. Hier waren es die Orte Berlin im Jahr 1853, später Dessau, Northeim, Kassel, Paderborn, Oldenburg, Bremen und Hannover.
Im Jahr 1855 finden wir in dem Wanderbuch die Eintragung, wonach die Polizeidirektion in Hannover bestätigt, dass er in die Heimat zurückkehrt.
Am 4. September 1859 bestätigt die Stadt Ingolstadt unter Register Nr. 4871, dass nach dem Zeugnis der Gemeinde Eitensheim er bis dato bei seinem Vater, dem Brauereibesitzer Alois Rupp sich verdingt hat, dort zur vollen Zufriedenheit Gewerbearbeit leistete und wieder nach Hannover geht. Der Weg führt über Dresden, Bautzen, Zittau, Leipzig, Weimar nach Lauenau. Die letzte Eintragung unter Nr. 53 vom 06. September 1861 ist gesiegelt von der Polizeidirektion Hannover. Die Liebe zur Tochter vom Schmiedemeister Meyer in Lauenau am Rundteil hatte ihn wieder in den Flecken gezogen.

1861: Bürgerrecht, Heirat und Brauer in Lauenau.
In Lauenau ging Sebastian Rupp „vor Anker“ und erwarb das Bürgerrecht.
Sebastian Rupp kam nicht mit leeren Händen. Der Heimatforscher und Rektor Karl Parisius berichtet, dass alte Lauenauer noch in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts erzählten, er habe die Abfindung aus dem väterlichen Erbe mit 15.000 blanken Talern mit einer Schubkarre von der Post abgeholt. Es ist festzuhalten, dass ein Taler in Feinsilber 13,33 gr schwer war, mithin die gesamte Geldmenge in blanken Talern rd. 200 kg wog.
Sebastian soll ein bärenstarker Mann gewesen sein. Er trug seine Bierfässer auf der Schulter vom Felsenkeller in den Ort. Er konnte es auch nicht leiden, wenn einer der Gäste sein Bier nicht bis zur Neige austrank. In Lauenau stand ein festes Brauhaus, dort fand Sebastian Rupp zunächst Arbeit.

Nach diversen Feuerbrünsten im 16. und 17. Jahrhundert, ausgelöst beim Bierbrauen, bei denen der Ort fast vollständig vernichtet wurde, verfügte die Obrigkeit, dass ein festes Brauhaus ohne Weichbedachung (kein Stroh) errichtet werden musste. Dieses Haus wurde an der Stelle, wo heute die „Altdeutsche Bierstube“ steht, gebaut. Bereits im Jahr 1819 nach der Vereinigung des Binnen-Fleckens mit dem Buten-Flecken hatten sich die brauberechtigten Bürger zur Braugenossenschaft zusammengeschlossen.
Es war die Epoche des Biedermeier. Im Jahr 1859 wurde per Dekret verfügt, dass die Ämter Lauenau und Münder aufgelöst und nach Springe verlegt wurden. Das Amt Münder wurde dann zurückverlegt. Für den Flecken Lauenau war die Aufhebung des Amtes ein harter Schlag, der den Ort aufs Schwerste geschädigt und ihn für Jahrzehnte in seiner Entwicklung zurückgeworfen hat. Das Brauwesen in unserem Ort aber blieb intakt. 1858 hatte der damalige Pächter des Ratskellers Herr Peter Bär das Brauhaus gekauft.
Die Zusammenarbeit zwischen Sebastian Rupp mit dem Besitzer des Brauhauses dürfte nicht die angenehmste gewesen sein, denn in dem Tagebuch des Sebastian Rupp finden wir Aufzeichnungen, die daraus schließen lassen, dass hier ein Streit entfacht war, der gerichtlich geregelt werden musste.
In der Heimat des Sebastian Rupp in Bayern und in der Schweiz wurde im 17 und 18. Jahrhundert ein obergäriges Bier in der Winterzeit gebraut, welches bei den warmen Temperaturen im Sommer leicht verdarb. Man hatte herausgefunden, dass in den natürlichen Höhlen im Felsengestein bei niedrigen Kältegraden das Bier länger haltbar blieb. In Anlehnung an diese Felsenhöhlen baute Sebastian einen Keller mit einem kleinen festen Haus darauf als Kühlraum auf seinem zuvor erworbenen Grundstück am Hoppenberg und nannte das Anwesen „Felsenkeller“, statt wie in seiner Heimat „Felsenhöhle“. Der Bau eines Kellers am alten Brauhaus in der Marktstraße war aufgrund des hohen Grundwasserstandes an der Aue nicht möglich. Es war auch die Zeit, als noch der Fleckendiener als Nachtwächter und Ausrufer seine Runden drehte. Die Wasserleitung im Ort war noch nicht installiert, die Aue spendete das erforderliche Nass für das Brauhaus.

So wurde tagszuvor ausgerufen: „Es wird bekannt gemacht, dass niemand in die Aue macht, denn morgen wird gebraut!“ – es galt noch der alte Spruch: „Geht das Wasser über’n nächsten Stein, ist es wieder rein“.

Verkauf des Ratskellers 1864
Nach der gebundenen Sammlung „Belege zur Cämmerei-Rechnung des Fleckens Lauenau1864“ ist der Ratskeller vom Flecken Lauenau an den Sattler Wilhelm Kölling aus Lauenau verkauft worden. Nach den Verkaufsbedingungen hatte er zum 1. Oktober 1864 die Hälfte des Kaufpreises im Betrag von 2087 Thaler 15 gr Courant zu bezahlen. Er hat diese Summe am 2. Oktober 1864 an den Bürgermeister Rohlfs bar bezahlt. Nach der Aufstellung der dem Bürgermeister Rohlfs durch den beabsichtigten Verkauf des Ratskellers entstandenen Kosten

  • haben einige Bürger gegen den Verkauf Einwände erhoben
  • waren Rupp in Lauenau und Bär in Nienstedt die Höchstbietenden.

Peter Bär (Nienstedt) erhielt am 26. Juli 1864 für den Schaden, der wegen Einsturzes der Kellerküche entstanden war, für den Zeitraum vom 1. April bis ultimo September 1864 zehn Thaler 15 Mgr. Nach einer Zahlungsanweisung vom 10. Januar 1865 erhielt der Kellerwirth Kölling für das Tapezieren der Ratsstube 3 Thaler.
Im Jahr 1866/67 wurden für einen Brauprozess 330 Himpten Malz verbraucht. Ein hannoverscher Himpten (Hohlmaß) hatte 31,15 Ltr. Inhalt, während in Schaumburg-Lippe ein Himpten = 33 Liter maß. An Brausteuer wurden 28 Taler, 23 Groschen und 8 Pfennige gezahlt. In Lauenau galt die Hannoversche Währung: 1 Taler = 30 Groschen oder 300 Pfennige. 500 gr. Feinsilber waren in Hannover und Preußen, sowie Lippe gleich 30 Thaler während in Bayern 500 gr. Feinsilber gleich 52 ½ Gulden waren. Die Zahlungen erfolgten an den Rentmeister in Hülsede.
1869 finden wir in dem Tagebuch von Sebastian Rupp eine Aufzeichnung wonach der Garten am Hoppenberg mit 45 Ruthen groß, zu 150 Thalern und der Hausgarten am Felsenkeller mit 36 Ruthen 50 Thalern bewertet werden. Die Fläche einer Quadratruthe entsprach in Bayern gleich ca. 9 qm. Warum die Bewertung? – Leider lässt es sich nicht genau ermitteln. – Vermutlich ist es der Kaufpreis, welcher für eine Ruthe gezahlt wurde.
In dem Tagebuch ist weiter vermerkt:
1871, 3. März, Nach dem deutsch-französischen Krieg großes Friedensfest auf dem Felsenkeller mit Illuminationen und Feuerwerk und anschließenden Tanz.
1872 wird zum ersten Mal auf dem Felsenkeller gekegelt.
1873, 20. August, lesen wir, wonach abends um 8:00 Uhr eine Ziege tot gegangen ist. Sicherlich für unsere heutige Zeit nichts Besonderes. Versetzen wir uns aber einmal in die damaligen Verhältnisse, wo jeder Hausstand sein eigener Selbstversorger war und der Ausfall von Milch und den daraus hergestellten Nebenprodukten (Butter, Käse) für die ganze Familie schmerzlich war. Wenn wir heute den Verlust der Ziege mit dem Totalschaden eines PKWs vergleichen, welcher täglich zum Broterwerb benötigt wird, können wir erfassen, was das Ableben der Ziege damals bedeutet hat.
1874, 24. Dezember, morgens um 5.30 Uhr Start zu einer Reise nach Eitensheim in Bayern bei Ingolstadt. Über Eisenach kam man am 26. Dezember 1874 morgens um 7.30 Uhr im Zielort an. Zwei Tage war man unterwegs. In unserer heutigen Zeit schafft man per Auto 5 in Stunden die Strecke. Grund der Reise war ein letztes Wiedersehen mit dem Vater Alois Rupp, welcher am 28.12.1874 verstarb.
1879, 25. Mai, Große Feier, die neue Kirche St. Lukas wird eingeweiht 6 Pastore, Baurath Gottfried Wilhelm Hase, Amthauptmann Blumenbach und sämtliche Gewerbetreibende, welche beim Bau der Kirche mitgearbeitet haben, sind dabei.
Fortführung des Betriebes von 1886 bis 1896 durch die Witwe Louise Rupp
Sebastian Rupp ist relativ früh mit 57 Jahren verstorben, während sich Sohn Louis noch in der Ausbildung bei seinem Onkel in Eitensheim bei Ingolstadt befand. Die Witwe Luise Rupp, geb. Meier, führte die Brauerei daher bis 1896 fort, bevor Louis Rupp den Brauereibetrieb im Alter von 26 Jahren übernahm.

 

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Louis Rupp

* 18. 1. 1870, † 23. April 1966
Verheiratet mit Thekla Rupp, geb. Bruns
Inhaber 1896-1936

2. Generation: Thekla und Louis Rupp

1896-1936: Eiskeller und Eisenbahn
Im Jahr 1896, nachdem die Brauerei mehrere Jahre nach dem frühen Tod des Vaters vakant war, übernahm Louis Rupp als Sechsundzwanzigjähriger den Betrieb und führte ihn bis 1936. Seine Ausbildung zum Brauer hatte er in der Brauerei des Onkels in Eitensheim erhalten.
Louis Rupp baute das Anwesen auf dem Felsenkeller zu einer Sommerwirtschaft weiter aus.
Bei der Einweihung des Saales wurden 450 Ltr. Bier ausgeschenkt. Der Umsatz betrug 280 Mark = 62 Pfennig p. Ltr. Der Anbau mit Brauerei, Lagerhaus und Schrotboden erfolgte um 1900. Am 21. Oktober 1895 wurde mit dem Ausgraben des Eiskellers begonnen. Drei Männer aus der Familie Lutter haben das Auswerfen einschließlich Fortkarren des Erdbodens im Akkord-Lohn für 100 Mark übernommen.
Zur Gewinnung von Natur-Eis zum Zwecke der Kühlung wurde auf dem Hof der Brauerei ein Eisengerüst errichtet. Im Winter wurde Wasser über die Streben des Gerüsts gesprüht, die sich bildenden Eiszapfen wurden nach Erreichen der gewünschten Größe abgeschlagen und durch den Füllschacht in den Eiskeller befördert.
Funktionsprinzip eines Eiskellers
Das im Eiskeller deponierte Eis wurde von Luft umströmt und kühlte sie dabei ab. Da kühle Luft den Naturgesetzen folgend nach unten fällt, konnte nun die in der Luft enthaltene Kälte über entsprechende Schächte und Öffnungen gezielt dem Gärkeller und dem Lagerkeller der Brauerei zugeführt werden. Die Kältezufuhr konnte zudem mit einfachsten Mitteln (Schieber) auch einigermaßen genau reguliert werden. So wurde das entstehende bzw. lagernde Bier über Jahrzehnte ganz ohne Energieeinsatz gekühlt.
Der Eiskeller wurde 1976 umgestaltet und verfügt über 40 Sitzplätze.

Die so genannte Süntelbahn war eine eingleisige Nebenbahn von Bad Münder nach Bad Nenndorf.
Die Strecke stellte eine Verbindung zwischen der Bahnstrecke Hannover–Hameln- Altenbeken und der Deisterbahn und dem Rangierbahnhof Seelze her. Der Name stammt vom nahegelegenen Mittelgebirgszug Süntel.
Personenverkehr wurde zwischen 1905 und 1968 durchgeführt, der Güterverkehr zwischen Lauenau und Bad Münder wurde 1974, der zwischen Bad Nenndorf und Lauenau im Jahr 1988 eingestellt. Heute ist die Strecke abgebaut.
Nach dem Bau der Eisenbahn durch das Deister-Sünteltal Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Lauenau zum Ziel vieler Gäste, die den Genuss eines edlen Tropfens schätzten. Die Hannoveraner kamen in Scharen und lobten das Rupp‘sche Bier in vielfältiger Weise wie Fritz Thörner aus Hannover.
Ziel der Wanderer aus Hannover war im Besonderen auch die „Altdeutsche Bierstube“, die von Louis Rupp 1903 errichtet wurde. 1914 brach der Erste Weltkrieg aus und Louis Rupp musste auch seinen Militärdienst leisten. Glücklicherweise wurden die kupfernen Braugeräte nicht beschlagnahmt um hieraus Granaten zu fertigen. So konnte der Braubetrieb unverzüglich nach Beendigung des Krieges wieder aufgenommen werden. Der gute Ruf des „Rupp‘schen Bieres“, eingebraut nach bayerischer Art, hatte im weiten Kreis des Umlandes vornehmlich auch in der Landeshauptstadt Hannover einen Zuspruch ausgelöst, sodass in den zwanziger und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts viele Städter mit der Straßenbahn bis nach Barsinghausen fuhren, über den Deister wanderten um dann im „Felsenkeller“ oder in der „Altdeutschen Bierstube“ in Lauenau einzukehren und sich am süffigen, bekömmlichen Rupp‘schen Bräu labten.
Eigens für den Rücktransport der Wanderer nach Hannover fuhr dann in den späten Nachmittagsstunden ein Bierzug ab Lauenau.

Vollständige Übertragung des Braurechts in Lauenau

Anfang der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts löste Louis Rupp das Recht der einzelnen Braubürger, welche in der Braugenossenschaft Lauenau zusammengeschlossen und noch Besitzer der damaligen, früheren Ackerbürger-Hofstellen waren und die Brauberechtigung innehatten, gemäß Aufzeichnungen im Landesarchiv Hannover durch Zahlung eines Geldbetrages ab.
Das Recht des Bierbrauens im Flecken Lauenau war nunmehr vollständig auf die Familie Rupp übertragen. 1936 wurde der Betrieb an den Sohn Ludwig Rupp übergeben. Mit 96 Jahren verstarb Louis Rupp am 23.April 1966 – bis zum letzten Atemzug hat ihn eine Maß Bier und seine tägliche gute Zigarre erhalten.

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Ludwig Rupp

* 6. 4. 1905, † 17. 4. 1985
Verheiratet mit Elsbeth Rupp, geb. Amme
Inhaber 1936-1975

3. Generation: Elsbeth und Ludwig Rupp

Laut Lehrvertrag absolvierte Ludwig Rupp seine Ausbildung vom 1. Mai 1922 bis 1. Mai 1923 in der Aktienbrauerei Falkenkrug bei Detmold bei Herrn Braumeister J. Klein. Gemäß § 5 des Lehrvertrages hatte der Vater monatlich Mk 60,- als Lehrgeld und weiterhin die Anmeldungs- und Freisprechungsgebühren beim Braumeisterbund in Leipzig zu zahlen. Am 1. April 1923 wurde von der bevollmächtigten Prüfungskommission des Deutschen Braumeister- und Malzmeisterbund in Herford die Lehrzeit abgeschlossen.
Die Meisterprüfung für Brauer und Mälzer absolvierte Ludwig Rupp am 28. März 1938 vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Berlin mit dem Prädikat „gut“, nachdem seine bereits bestandene Meisterprüfung in Doemens unter dem damaligen Regime nicht anerkannt wurde.

1936-1975: Die Sommerwirtschaft wird zum Gasthaus Felsenkeller. Rupp-Bräu als Flaschenbier.
Am 1. Oktober 1936 übernahm Ludwig Rupp den „Felsenkeller“ von seinem Vater. 1937/1938 erfolgte der Umbau der Sommerwirtschaft zu einem Gasthaus durch den Architekten J. H. Nettelmann aus Lauenau. Die Gaststube wurde ganz im bayerischen Stil gestaltet, die Stühle und Tische durch die CASALA-Werke Lauenau geliefert. Die damals beschaffte Einrichtung ist nach über 60 Jahren noch gut und gebrauchstüchtig erhalten. Ein Zeugnis guter CASALA Qualitätsarbeit.
Schwere Jahre kamen mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Der Männergesangverein „Eintracht“ Lauenau wollte sein 75jähriges Bestehen auf dem Parkplatz des Felsenkellers Ende August 1939 feiern. Die Zelte waren bereits aufgestellt, als durch den ausgerufenen Mobilmachungsbefehl das Fest ausfallen musste. Ludwig Rupp wurde zum Kriegsdienst in der Wehrmacht einberufen. In die Räumlichkeiten der Gaststätte „Felsenkeller“ wurde eine Abteilung der Reichsbahndirektion Hannover eingewiesen. Auf dem Parkplatz errichtete man zusätzlich eine Holzbaracke. Anfang April 1945 quartierten sich zunächst amerikanische und dann anschließend englische Streitkräfte im Haus ein.
Im Sommer des Jahres 1945 folgte dann eine Transporteinheit der englischen Besatzung. GCLO = German Civilian Labor Organisation. Es waren ehemalige deutsche Soldaten im Dienst der Besatzungsmacht. An einem Sonntagnachmittag im Sommer des Jahres 1947 brach plötzlich ein Brand in der Holzbaracke aus. Die Baracke wurde durch das Schadensfeuer total vernichtet. Ein schnelles Eingreifen der örtlichen Freiwlligen Feuerwehr konnte ein Ausbreiten des Feuers auf das Hauptgebäude verhindern.
Am 19. Dezember 1947 kam dann der Spätheimkehrer Ludwig Rupp aus französischer Gefangenschaft zurück und begann mit dem Wiederaufbau der Brauerei. 1952 wurden der Saal und die Nebenräume renoviert und die Brauerei weiter ausgebaut.
Eine Flaschenbierabfüllanlage wurde installiert. Der Verkauf von Flaschenbier erwies sich aber für einen Betrieb in der Größe des Felsenkellers als nicht rentabel, sodass diese Anlage wieder eingestellt werden musste.

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Jürgen Rupp

* 5. 3.1944, † 5. 9. 2005
Verheiratet mit Doris Rupp, geb. Heinemann
Inhaber 1975-1983, Gesellschafter, Geschäftsführer 1983-2005

4. Generation: Doris und Jürgen Rupp

1975 übernahm Jürgen Rupp im Alter von 31 Jahren den Betrieb von seinem Vater, der in diesem Jahr aus Altersgründen sein Handwerk niederlegte.

1976: Umbau des ehemaligen Eiskellers

Da bereits seit mehreren Jahren Natur-Eis für die Bierkühlung nicht mehr benötigt wurde, wurde 1976 der ehemalige Eiskeller der Brauerei Rupp-Bräu zur gastronomischen Nutzung umgebaut.
Mit Balken eines alten Fachwerkhauses wurde der Raum in gemütliche Sitzecken unterteilt und rustikal möbliert. Im ehemaligen Füllschacht des Eiskellers befindet sich heute ein runder Tisch – sehr beliebt bei kleinen Gruppen. Ein offener Kamin spendet im Winter wohlige Wärme und sorgt für behagliche Atmosphäre – im Sommer ist es hier hingegen stets angenehm kühl.

1983: Gründung der Rupp-Bräu GmbH
Am 19. August 1983 wurde die Rupp-Bräu GmbH gegründet, Gesellschafter waren Doris Rupp, Jürgen Rupp und Heyno Garbe, welcher seit 1952 das Rechnungswesen des Unternehmens führte, und auch heute noch die Zahlen fest im Blick hat. 1993 würde Thomas Rupp in den Kreis der Gesellschafter aufgenommen und zum Geschäftsführer der Rupp-Bräu GmbH bestellt.
Gesellschafter sind heute (2011) Thomas Rupp und Heyno Garbe. Thomas Rupp führt seit 2005 die Rupp-Bräu GmbH als alleiniger Geschäftsführer.

1988: Neubau des Sudhauses

Im Jahr 1988 wurde das neue, ‚gläserne‘ Sudhaus am Ende des damaligen Saales des Felsenkellers errichtet. Modernste Technik unterstützt seither die Brauer bei der Arbeit und breite Fensterfronten gewähren den Gästen des Felsenkellers einen Einblick in einen Teil des Brauvorgangs.

1992: Umgestaltung der Terrasse zum Biergarten
Die bereits seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts bestehende Terrasse wurde im Jahre 1992 erheblich vergrößert und zum gemütlichen Biergarten unter einer großen Eiche umgestaltet. Bei gutem Wetter bietet unser Biergarten seither bis zu 150 Gästen die Möglichkeit, herzhafte Speisen und unser leckeres Bier im Freien zu genießen.

1997: Umbau des Saales zum Brauhaus-Restaurant am Sudhaus
Es war schon immer ein Wunsch von Jürgen Rupp den großen Saal des Felsenkellers individuell im urigen bayerischen Stil einzurichten. Der große weiträumige Saal wurde von den Gästen nur ungern angenommen, man saß lieber im gemütlichen Eiskeller oder in der alten Gaststube.
Vorbild für die Umgestaltung war die benachbarte, bereits damals seit Jahrzehnten betriebene alte Gaststube, welche mit blank gescheuerten Tischplatten, rustikalen Stühlen und Holzverkleidungen ausgestattet war (und immer noch ist). Der Lehrter Architekt Dralle entwarf die Pläne für den Umbau. Am 22. November 1996 fiel der Startschuss für die Baumaßnahmen.
Der neue Tresen erhielt, als Zentrum der Einrichtung, als Dach eine kupferne Sudpfanne von 3,60 m Durchmesser. Mittels eines Autokranes wurde die Pfannenhaube durch eine Fensteröffnung gehievt. Durch den neuen Tresen kann heute -je nach Betrieb- an der neuen Anlage oder am alten Schanktisch in der Gaststube gezapft werden.
Liebevoll wurde der übrige Bereich gestaltet: Podeste und Nischen schaffen ein gediegenes Forum und gliedern den Raum in ansprechende Sitzgruppen mit 3, 4 oder mehr Plätzen. Über den Raumteilern hängt ebenfalls eine Kupferhaube: sie stammt von dem früher in der hauseigenen Brauerei betriebenen Sudkessel. Ein großer Kachelofen ist ein Blickfang und bringt im Winter anheimelnde Wärme.
Breite Glasfronten geben den Blick zum Sudhaus frei. Der Gast kann sehen, wie und wo unser Bier hergestellt wird. Ein Teil des Restaurants ist mit mobilem Mobiliar ausgestattet, sodass mit wenigen Handgriffen zum Beispiel eine Tanzfläche geschaffen werden kann.

2000: Rupp-Bräu im Siphon

Um den Wünschen der verehrten Kundschaft nachzukommen, frisches Rupp Bräu auch außerhalb des Felsenkellers zu genießen, entschlossen sich Jürgen und Thomas Rupp im Jahr 2000, ihr Bier auch in 2 Ltr. Siphons zum Verkauf anzubieten.
Nach der Einstellung des Flaschenbier-Verkauf in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts besteht damit heute wieder die Möglichkeit, Rupp-Bräu in kleineren Abfüllungen zu erwerben, und es dann unterwegs oder zu Hause zu genießen. Frisches Rupp-Bräu im Siphon gibt es in drei leckeren Sorten (Rupp-Bräu Pils, Doppelbock und Dunkel) – alle sind bei unseren Kunden gleichermaßen beliebt, fast immer verfügbar und (ungeöffnet und gekühlt) mehrere Wochen haltbar.
Außerdem wurde im Eingangsbereich des Felsenkellers eine Verkaufsvitrine aufgestellt, in welcher Rupp-Bräu Fan-Artikel (Rupp-Bräu T-Shirts, Biergläser und Krüge, Zaphähne etc.) angeboten werden.

 

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Thomas Rupp

* 4. Februar 1969
Gesellschafter, Geschäftsführer

5. Generation: Thomas Rupp

Seit 2005: Modernisierung und neue Biersorten

Außer etlichen Investitionen in der Gastronomie wurden in den vergangenen Jahren weitere Neuerungen in Angriff genommen: Der Erwerb von Verkaufswagen, Kühlwagen, einem Goliath Dreirad Baujahr 1952 zu Werbezwecken und einer Open-Air-Bühne kam dem neuen Konzept zugute, auf immer mehr Außenveranstaltungen präsent zu sein oder jene zum Vermieten zur Verfügung zu stellen. Im örtlichen „Sägewerk“ wurde der gastronomische Part von Veranstaltungen wie Oktoberfest oder Silvesterball zusammen mit einem befreundeten Gastronom übernommen. Hochzeitstage, diverse Konzerte und andere Veranstaltungen wurden ebenfalls dort betreut. Natürlich fehlen die Bierwagen auf keiner Fleckenfete oder einem anderen Fest des Flecken Lauenau, gern wird zusätzlich die praktische Gulaschkanone geordert.
Seit Jahren hat die Rupp-Bräu GmbH einen festen Standort in Hannover eingenommen: Beim „Entdeckertag der Region“ auf dem Georgsplatz präsentieren sich bekannte und unbekannte Künstler auf der Rupp-Bräu-Bühne, mehrere Bierwagen verwöhnen die Gäste in der Landeshauptstadt mit frischem Rupp’schen. Ein zünftiges Speisenangebot rundet die Präsenz auf der viel besuchten Veranstaltung ab. Beim „Schorsenbummel“ auf dem Opernplatz sorgt seit Jahren der Ausschank für positive Werbung für die Region, den Flecken und das Brauhaus Felsenkeller.
Ein Gelände vor dem „Felsenkeller“ wurde angekauft, um ausreichend Parkraum für Busse und PKW zu gewährleisten. 2006 wurde eine Lagerhalle in der Masch in der Gemeinde Pohle errichtet.
Statt der bislang verwendeten Fässer mit Degenverschlüssen wurden im Jahre 2006 Fässer mit KEG-Verschlüssen angeschafft. Der Verkauf von 11 Ltr. Fresh-Kegs mit Zapfkopf wurde forciert und hat einen regen Abnehmerkreis gefunden. Gerade für Privatfeten erfreuen sie sich besonderer Beliebtheit. Neue Biersorten erweitern heute die Produktpalette der Brauerei Rupp-Bräu: Weizen-Bier und Festbier werden seit 2007 bzw. 2008 gebraut. Außerdem erweitert Original-Berliner-Fass-Brause das Angebot im Felsenkeller.

2011: 150 Jahre Rupp-Bräu in Lauenau

Im Jahr 2012 feierten wir das 150jährige Bestehen des Unternehmens im Rahmen der Festtage Lauenau.